Kosten für Professionelle Zahnreinigung (PZR) reduzieren

Mehr oder weniger durch Zufall bin ich auf eine sehr interessante finanzielle Lösung für die professionelle Zahnreinigung (PZR) gestoßen. Ich lasse im Jahr mindestens zwei Mal eine PZR bei mir durchführen, weil die Ergebnisse meiner Meinung nach einfach für sich sprechen:
Deutlich weniger Zahnbelag, weniger Zahnfleischbluten und schlicht eine gesündere Zahnflora. Aber: Das ist nicht gerade günstig! Da es sich hier um eine Leistung handelt, die nicht von allen Krankenkassen bezuschusst wird können hier deutliche Mehrkosten auftreten. Konkret für mich kostet eine professionelle Zahnreinigung im Rahmen einer Prophylaxe pro Behandlung gut 100€. Wobei ich an der Stelle sagen muss, dass mir diese die Behandlung das auch definitv Wert ist!
Somit komme ich im Jahr auf gut 200€ zusätzliche Kosten für eine professionelle Zahnreinigung bei zwei Zahnarzt-Besuchen nur für eine professionelle Zahnreinigung im Rahmen der Prophylaxe. Davon werden nach derzeitigem Stand 65€ von meiner Krankenkasse übernommen. Somit bleibe ich auf 135€ Kosten sitzen, die ich selber zahlen muss. Oder besser gesagt: Zahlen müsste. Dank einer entsprechenden Versicherung (nur für gesetzlich Krankenversicherte erhältlich) konnte ich hier alle Kosten komplett von dieser übernehmen lassen. Außerdem hatte mein Zahnarzt auch noch gewisse Karies-Spuren (trotz 2maliger Reinigung und Zahnspülung!) bei meinen Beisserchen festgestellt. Somit war hier eine Auffüllung mit Kunstsstoff der betroffenen Zähne erforderlich. Nach Übernahme eines entsprechenden Kostenanteils durch meine gesetzliche Krankenversicherung verblieb noch ein Restanteil von 375,15€, den ich selber zu zahlen hatte.
Da ich jedoch durch meine Zahnversicherung auch Kunststoff-Füllungen ersetzt bekam, musste ich letztlich 0€ an Kosten für die Zahnarzt-Rechnung zahlen!
Das war aber mehr oder weniger reiner Zufall, auf den ich durch meine Vertragsgestaltung kam. Pro Jahr zahle ich nur um die 108€ an Beitrag, erstattet wurden mir an Zahnarzt-Kosten für 2021 jedoch 375,15€! Somit hat sich diese Zahn-Versicherung mehr als bezahlt gemacht.
Ich werde diese Zahnprophylaxe-Versicherung definitv behalten, weil die Leistungen einfach Spitze sind: PZRs ohne Begrenzung (ab dem dritten Kalenderjahr), 100% Kostenübernahme bei Kunststoff-Füllungen (ebenfalls ab dem dritten Kanlenderjahr) und 100% Übernahme von anderweitigen Prophylaxe-Kosten bei Zähnen. Darunter fällt meines Wissens nach unter anderem ein Paradontitis-Test, der auch mit über 100€ zu Buche schlägt. So einen Pado-Test habe ich selber mal vor einigen Jahren machen lassen: Musste selber privat bezahlt werden! Mit dieser Versicherung werden auch diese Kosten höchstwahrscheinlich im Rahmen der Paradontose-Prophylaxe übernommen. Fällt zumindest unter die Vertragsbedingungen im Bereich Prophylaxe meiner Meinung nach.
Wer sich jetzt fragt, wie sich solch eine Zahn-Versicherung überhaupt für den Anbieter rechnen kann:
1) Diese Versicherung wird oft als “Nebenleistung” in eine andere, höherpreisige Zahnversichung aufgenommen. Folge: Nicht jeder Versicherte nutzt jedes Jahr alle möglichen Leistungen aus dieser speziellen Zahn-Prophylaxe-Versicherung weil sie schlicht übersehen und vergessen wird.
2) Oft werden die Versicherungsleistungen nur im ersten Jahr in Anspruch genommen. Danach ist kein konkreter Handlungsbedarf mehr für den Versicherten vorhanden und er lässt den Zahnarzt-Besuch aus, obwohl der volle Jahresbeitrag bezahlt wurde.
Somit handelt es sich bei dieser Versicherung um eine klasssische Misch-Versicherung: Die Passivität der einen finanziert somit die Leistungen der Heavy-User und rechnet sich somit trotzdem für den Anbieter!
Wer Interesse an weiteren Details zu dieser speziellen Zahn-Versicherung hat kann mir einen Kommentar hinterlassen.

Neue Version von Parodontax Fluorid – Verschlimmbesserung!

Es ist echt ein Kreuz: Da sucht man lange nach einer effektiven und nicht mit Schadstoffen belasteten Zahnpasta, wird auch mit Parodontax Fluorid fündig und dann wird die Zahnpasta “mit verbessertem Geschmack” neu angeboten. Der Haken an der Sache: Dieser “verbesserte Geschmack” geht massiv zu Lasten der bisherigen Inhaltsstoffe! Wo bisher viele Kräuterextrakte drin waren findet man nun “Aroma”. Wo bisher kein kritischer Inhaltsstoff drin war ist nun ein möglicherweise Krebserregender Inhaltsstoff drin: Titan-Dioxid (CI 77891)! Für mich ein klares K.O.-Kriterium! Titan-Dioxid ist ein weisser Stoff und soll die Zähne weißer machen.
Rechts mit Kräutern, links mit fraglichem Titan-Dioxid
Vom Bundesinstitut für Risikobewertung wird in Bezug auf Titan-Dioxid wie folgt Stellung genommen:
“Nach Auswertung der verfügbaren Daten konnte der Verdacht bezüglich einer erbgutschädigenden Wirkung von Titandioxid-Partikeln nicht entkräftet werden. Daher und aufgrund zahlreicher wissenschaftlicher Unsicherheiten kamen die Expertinnen und Experten der EFSA zu dem Schluss, dass die Verwendung von Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff nicht mehr als sicher angesehen werden kann.” Dazu der Link.
Auch optisch ist ein klarer Unterschied zwischen der originalen Version und der neuen, “verbesserten” Variante zu sehen: Die neue Version ist schweinchenrose, die alte Version hingegen eher rost-braun. Im Foto: Links die neue Version mit angeblich “verbessertem Geschmack” und rechts die Original-Version von Parodontax Fluorid.
Rechts Original, links "verbesserte" Variante...
Ich wollte selber den “verbesserten Geschmack” mal testen und habe mir deswegen mal die Zähne mit der neuen Rezeptur von Parodontax Fluorid geputzt. Puh… Der typisch salzig-frische Geschmack ist nun flöten gegangen und statt dessen hat man einen Geschmack im Mund der eingeschlafenen Füßen nahe kommen sollte…
Es ist echt schade, dass die Zusammensetzung von Parodontax Fluorid (und deren anderen Varianten) nun deutlich geändert wurde. Aus meiner Sicht nicht zum Vorteil.
Ich habe einigen Freunden und Bekannten Parodontax Fluorid empfohlen. Das kann ich nun nicht mehr und werde diese auch über die neue Zusammensetzung informieren.
Wenn sich die Verantwortlichen bei der Herstellerfirma GlaxoSmithKline nicht für eine Rücknahme der neuen Zusammensetzung entscheiden werde ich solange keine Parodontax Fluorid mehr kaufen. Es gibt zumindest eine Alternative, die ich eh schon einige Zeit nutze. Das wird dann meine neue Haupt-Zahnpasta.
Warum ich überhaupt so viel Wert auf Parodontax lege/legte? Die Zusammensetzung hat sich im Rahmen einer Doktorarbeit als effektivste Zahnpasta zur Bakterien- und Pilzbekämpfung herausgestellt. Das man da nicht gerne wechselt dürfte verständlich sein.
Ich hoffe dass bis zum Verbrauch meines letzten Hamster-Kaufs von Parodontax wieder Vernunft bei GlaxoSmithKline (GSK) eingekehrt ist und die alte Rezeptur wieder enthalten ist.
Hamsterkauf Original Parodontax Fluorid

Zahnfleischbluten stoppen – So gings bei mir

Kennt wohl fast jeder: Zahnfleischbluten – Nervig hoch zehn und nicht gerade ein Zeichen für einen guten Zustand des Zahnhalteapparates. Bei mir war es so dass eigentlich jedes Zähneputzen darin endete, dass in meinem Handwaschbecken neben dem üblichen Zahnpastaschaum auch deutlich Blut enthalten war. Zugegebener Maßen war an meiner Zahnreinigung noch einiges zu optimieren. Das leuchtete mir auch ein. Nur: Wo soll man anfangen?
Somit stand erstmal an, mögliche Ursachen und Quellen des Zahnfleischblutens in Erfahrung zu bringen. Nach umfassender Internet-Recherche (Tagelang!) hatte ich dann meine benötigten Informationen. In meinem konkreten Fall war es so, dass die zu geringe Frequenz des Zähneputzens gekoppelt mit auslassen einer gezielten Zahnzwischenraum-Reinigung als Grundursache des Übels wahrscheinlich war. Aber das alleine hätte noch nicht ausgereicht, um dieser lästigen Sache zu entgegnen. Es fehlte noch an den dafür erforderlichen Hilfsmitteln und Grundvoraussetzungen. Eine Grundvoraussetzung war zum Beispiel, dass ich noch keinen konkreten zeitlichen Plan hatte, wie was am besten zeitlich zu handhaben war. Dann fehlten mir auch noch teilweise die erforderlichen technischen Mittel. Also: Konkreten Plan machen, was wann wie mit welchen Mitteln zu tun ist. Und das sah dann wie folgt aus:

1. Professionelle Zahnreinigung machen lassen (2x jährlich, Termine wurden vereinbart)
2. Täglich 2x Zähneputzen (lässt sich nicht immer einhalten, mehr dazu später)
3. Geeignete Zahnpaste und Zahnschutzmittel finden

Hierbei war Punkt 3 der mit Abstand zeitintensivste: Da gingen Tage für drauf. Inklusive Studium von mehreren Doktor-Arbeiten in Sachen Zahnpasta, Mundspülung etc.
Also nicht ein oberflächliches Internet-screenen, sodern ein echter Deep-Dive in Sachen Zahnreinigung, Bakterien, Pilze, Viren und Biofilm. Hätte ich auch nicht vermutet, dass dies so in die Details gehen würde aber informativ und hilfreich war es auf jeden Fall.

Punkt 2 ist eigentlich landläufig bekannt. Aber wie das so mit Selbstverständlichkeiten ist, werden diese ab und an nicht berücksichtigt oder lassen sich nicht ohne weiteres umsetzen.
Im Rahmen meiner Recherche kam somit zu Tage, dass mindestens der abendliche Putztermin Pflicht ist! Und der sollte dann auch umfangreicher werden, wenn man nicht den zweiten Putztermin am Tag wahrnehmen konnte. Das ist dann auch bei mir der Termin, an dem die Zähne am intensivsten gereinigt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Eigentlich…

Die professionelle Zahnreinigung bei Punkt 1 ist mit heutigem Wissen für mich unverzichtbar. Aber wer geht schon gerne freiwillig zum Zahnarzt, wenn man weiss dass es blutig enden wird? Naja, das ließ sich auch meiner Sicht nicht umgehen und war gleichzeitig Startpunkt wie essentieller Bestandteil meines Zahnreinigungsplans. Also kam ich da definitiv nicht drumherum. Heute bin ich sehr froh, dass ich dass konsequent durchgezogen habe. Derzeit sind es jährlich mindestens 2 Termine, an denen meine Zähne professionell gereinigt werden. Wobei hier anzumerken ist, dass die Kosten dafür pro Zahnreinigung bei meinem Zahnarzt ca. 100€ betragen. Wovon die gesetzliche Krankenkasse einen Anteil übernimmt. Den Rest habe ich über eine sehr günstige Versicherung abgedeckt, wobei ich sogar noch ein Plus mache, wenn ich die Kosten für zwei Zahnreinigungen den Versicherungsprämien gegenüberstelle. Diese Versichtung deckt sogar noch andere Prophylaxe-Maßnahmen zu 100% ab (z.B. Test welche Bakterienstämme man an den Zähnen hat für eine Antibiotika-Therapie etc.).

Nachdem ich die professionelle Zahnreinigung hinter mich gebracht hatte, stand mir für den Alltag zur Zahnreinigung folgendes Set-Up zur Verfügung:

Mittel gegen Zahnfleischbluten

Ohne elektrische Zahnbürste geht es für mich nicht mehr. Ich habe dafür eine günstige elektrische Zahnbürste Nevadent von Lidl für unter 10€. Wobei das eine batteriebetriebene Variante ist, die von mir mit günstigen Ladda-Akkus von Ikea betrieben wird. Somit fällt auch kein großer Batteriemüll an. Als Ladegerät nutze ich ein Ansmann Powerline 4.2 Pro. Die Aufsteckbürsten (Wechsel alle 3 Monate) habe ich via Amazon günstigst gekauft. Habe ich auf Vorrat gebunkert und bin locker für die nächsten 5 Jahre damit versorgt.
Zähneputzen geht ohne Zahnpasta nicht. Deswegen ist hier natürlich besonders darauf zu achten, welche Zahnpasta man verwendet. Nachdem ich einige Zahnpasten probiert habe, verwende ich nun die Paradontax-Zahnpaste mit Flour. Diese entspricht meinen Belangen in Sachen Preis/Leistung/Nebenwirkungen am besten. Der Geschmack (etwas salzig) ist zwar zuerst etwas ungewohnt, aber nach einiger Zeit will man darauf irgendwie nicht mehr verzichten.
Ein wichtiger weiterer Baustein sind bei mir Mundspülungen. Die aus meiner Sicht besten Ergebnisse in Bezug auf Preis/Leistung/Nebenwirkungen bieten die Mundspülung von Meridol (blaue Farbe) und von DM die Dontodent Mündspülung “Antibakterielle Mundhygiene” (grüne Farbe). Meridol kostet so um die 5,-€ .Bei DM erhält man deren eigene Dontodent Mundspülung mit 400ml für 0,79€.
Was ich bisher nie verwendet hatte waren Interdentalbürsten. Aber gerade diese sind in Sachen stoppen vom Zahnfleischbluten sehr wichtig! Es gibt verschiedene Größen, die je nach Abstand der Zähne verwendbar sind. Damit einfach zwischen den Zahnzwischenräumen 5x sanft hin und herreiben und man hat schon einiges gegen Zahnfleischbluten getan. Ich steigere den Reinigungseffekt noch dadurch, dass ich die Interdentalbürsten vor Verwendung in die Meridol-Mundspülung tauche und dann damit die Zahnzwischenräume reinige. In der Meridol-Mundspülung ist der Stoff Zinnflourid enthalten, der sehr wirksam gegen Bakterien ist. Und diese Bakterien sind die Ursache für Zahnfleischbluten. Die Interdentalbürsten werden übrigens VOR dem Zähneputzen verwendet. Im Anschluss werden dann durch die Zahnpasta zusätzlich die Zahnzwischenräume gereinigt. Zu guter Letzt sorgt dann eine Mundspülung mit Meridol dafür, dass nach dem Zähneputzen die restlichen Bakterien weitestgehend eliminiert werden.
Die Mundspülung von Dontodent nutze ich öfters nach einer Mahlzeit für auf die Schnelle.
Etwas gröbere Reste werden dabei vorher mit den Dental-Picks (XS/S) von TePe zwischen den Zähnen entfernt.
Zahnseide benutze ich auch, aber nur im Bereich der Vorderzähne weil dort die Interdentalbürsten nicht hinkommen weil sie dafür nicht dünn genug sind. Dabei kommt ungewachste Zahnseide zum Einsatz, weil die bei mir eine bessere Reinigungswirkung hatte als ungewachste Zahnseide.
Liest sich alles eventuell sehr aufwändig, ist es aber in der Praxis nicht. Das wird schnell zur Routine. So konnte ich mein Zahnfleischbluten zum Stillstand bringen und das Zahnfleisch wieder sanieren. Seitdem habe ich keine Probleme mehr und im Handwaschbecken ist nach dem Zähneputzen nur noch der Rest von Zahnpastaschaum zu finden. Sonst nichts mehr. – Zahnfleischbluten Adé!