Zahnfleischbluten stoppen – So gings bei mir

Kennt wohl fast jeder: Zahnfleischbluten – Nervig hoch zehn und nicht gerade ein Zeichen für einen guten Zustand des Zahnhalteapparates. Bei mir war es so dass eigentlich jedes Zähneputzen darin endete, dass in meinem Handwaschbecken neben dem üblichen Zahnpastaschaum auch deutlich Blut enthalten war. Zugegebener Maßen war an meiner Zahnreinigung noch einiges zu optimieren. Das leuchtete mir auch ein. Nur: Wo soll man anfangen?
Somit stand erstmal an, mögliche Ursachen und Quellen des Zahnfleischblutens in Erfahrung zu bringen. Nach umfassender Internet-Recherche (Tagelang!) hatte ich dann meine benötigten Informationen. In meinem konkreten Fall war es so, dass die zu geringe Frequenz des Zähneputzens gekoppelt mit auslassen einer gezielten Zahnzwischenraum-Reinigung als Grundursache des Übels wahrscheinlich war. Aber das alleine hätte noch nicht ausgereicht, um dieser lästigen Sache zu entgegnen. Es fehlte noch an den dafür erforderlichen Hilfsmitteln und Grundvoraussetzungen. Eine Grundvoraussetzung war zum Beispiel, dass ich noch keinen konkreten zeitlichen Plan hatte, wie was am besten zeitlich zu handhaben war. Dann fehlten mir auch noch teilweise die erforderlichen technischen Mittel. Also: Konkreten Plan machen, was wann wie mit welchen Mitteln zu tun ist. Und das sah dann wie folgt aus:

1. Professionelle Zahnreinigung machen lassen (2x jährlich, Termine wurden vereinbart)
2. Täglich 2x Zähneputzen (lässt sich nicht immer einhalten, mehr dazu später)
3. Geeignete Zahnpaste und Zahnschutzmittel finden

Hierbei war Punkt 3 der mit Abstand zeitintensivste: Da gingen Tage für drauf. Inklusive Studium von mehreren Doktor-Arbeiten in Sachen Zahnpasta, Mundspülung etc.
Also nicht ein oberflächliches Internet-screenen, sodern ein echter Deep-Dive in Sachen Zahnreinigung, Bakterien, Pilze, Viren und Biofilm. Hätte ich auch nicht vermutet, dass dies so in die Details gehen würde aber informativ und hilfreich war es auf jeden Fall.

Punkt 2 ist eigentlich landläufig bekannt. Aber wie das so mit Selbstverständlichkeiten ist, werden diese ab und an nicht berücksichtigt oder lassen sich nicht ohne weiteres umsetzen.
Im Rahmen meiner Recherche kam somit zu Tage, dass mindestens der abendliche Putztermin Pflicht ist! Und der sollte dann auch umfangreicher werden, wenn man nicht den zweiten Putztermin am Tag wahrnehmen konnte. Das ist dann auch bei mir der Termin, an dem die Zähne am intensivsten gereinigt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Eigentlich…

Die professionelle Zahnreinigung bei Punkt 1 ist mit heutigem Wissen für mich unverzichtbar. Aber wer geht schon gerne freiwillig zum Zahnarzt, wenn man weiss dass es blutig enden wird? Naja, das ließ sich auch meiner Sicht nicht umgehen und war gleichzeitig Startpunkt wie essentieller Bestandteil meines Zahnreinigungsplans. Also kam ich da definitiv nicht drumherum. Heute bin ich sehr froh, dass ich dass konsequent durchgezogen habe. Derzeit sind es jährlich mindestens 2 Termine, an denen meine Zähne professionell gereinigt werden. Wobei hier anzumerken ist, dass die Kosten dafür pro Zahnreinigung bei meinem Zahnarzt ca. 100€ betragen. Wovon die gesetzliche Krankenkasse einen Anteil übernimmt. Den Rest habe ich über eine sehr günstige Versicherung abgedeckt, wobei ich sogar noch ein Plus mache, wenn ich die Kosten für zwei Zahnreinigungen den Versicherungsprämien gegenüberstelle. Diese Versichtung deckt sogar noch andere Prophylaxe-Maßnahmen zu 100% ab (z.B. Test welche Bakterienstämme man an den Zähnen hat für eine Antibiotika-Therapie etc.).

Nachdem ich die professionelle Zahnreinigung hinter mich gebracht hatte, stand mir für den Alltag zur Zahnreinigung folgendes Set-Up zur Verfügung:

Mittel gegen Zahnfleischbluten

Ohne elektrische Zahnbürste geht es für mich nicht mehr. Ich habe dafür eine günstige elektrische Zahnbürste Nevadent von Lidl für unter 10€. Wobei das eine batteriebetriebene Variante ist, die von mir mit günstigen Ladda-Akkus von Ikea betrieben wird. Somit fällt auch kein großer Batteriemüll an. Als Ladegerät nutze ich ein Ansmann Powerline 4.2 Pro. Die Aufsteckbürsten (Wechsel alle 3 Monate) habe ich via Amazon günstigst gekauft. Habe ich auf Vorrat gebunkert und bin locker für die nächsten 5 Jahre damit versorgt.
Zähneputzen geht ohne Zahnpasta nicht. Deswegen ist hier natürlich besonders darauf zu achten, welche Zahnpasta man verwendet. Nachdem ich einige Zahnpasten probiert habe, verwende ich nun die Paradontax-Zahnpaste mit Flour. Diese entspricht meinen Belangen in Sachen Preis/Leistung/Nebenwirkungen am besten. Der Geschmack (etwas salzig) ist zwar zuerst etwas ungewohnt, aber nach einiger Zeit will man darauf irgendwie nicht mehr verzichten.
Ein wichtiger weiterer Baustein sind bei mir Mundspülungen. Die aus meiner Sicht besten Ergebnisse in Bezug auf Preis/Leistung/Nebenwirkungen bieten die Mundspülung von Meridol (blaue Farbe) und von DM die Dontodent Mündspülung “Antibakterielle Mundhygiene” (grüne Farbe). Meridol kostet so um die 5,-€ .Bei DM erhält man deren eigene Dontodent Mundspülung mit 400ml für 0,79€.
Was ich bisher nie verwendet hatte waren Interdentalbürsten. Aber gerade diese sind in Sachen stoppen vom Zahnfleischbluten sehr wichtig! Es gibt verschiedene Größen, die je nach Abstand der Zähne verwendbar sind. Damit einfach zwischen den Zahnzwischenräumen 5x sanft hin und herreiben und man hat schon einiges gegen Zahnfleischbluten getan. Ich steigere den Reinigungseffekt noch dadurch, dass ich die Interdentalbürsten vor Verwendung in die Meridol-Mundspülung tauche und dann damit die Zahnzwischenräume reinige. In der Meridol-Mundspülung ist der Stoff Zinnflourid enthalten, der sehr wirksam gegen Bakterien ist. Und diese Bakterien sind die Ursache für Zahnfleischbluten. Die Interdentalbürsten werden übrigens VOR dem Zähneputzen verwendet. Im Anschluss werden dann durch die Zahnpasta zusätzlich die Zahnzwischenräume gereinigt. Zu guter Letzt sorgt dann eine Mundspülung mit Meridol dafür, dass nach dem Zähneputzen die restlichen Bakterien weitestgehend eliminiert werden.
Die Mundspülung von Dontodent nutze ich öfters nach einer Mahlzeit für auf die Schnelle.
Etwas gröbere Reste werden dabei vorher mit den Dental-Picks (XS/S) von TePe zwischen den Zähnen entfernt.
Zahnseide benutze ich auch, aber nur im Bereich der Vorderzähne weil dort die Interdentalbürsten nicht hinkommen weil sie dafür nicht dünn genug sind. Dabei kommt ungewachste Zahnseide zum Einsatz, weil die bei mir eine bessere Reinigungswirkung hatte als ungewachste Zahnseide.
Liest sich alles eventuell sehr aufwändig, ist es aber in der Praxis nicht. Das wird schnell zur Routine. So konnte ich mein Zahnfleischbluten zum Stillstand bringen und das Zahnfleisch wieder sanieren. Seitdem habe ich keine Probleme mehr und im Handwaschbecken ist nach dem Zähneputzen nur noch der Rest von Zahnpastaschaum zu finden. Sonst nichts mehr. – Zahnfleischbluten Adé!


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